PMM: Frau Hendriock, wer kauft bei Ihnen ein?
Wir schätzen uns sehr glücklich, dass Menschen über die Orts- und Landkreisgrenzen hinaus, altersübergreifend und aus allen beruflichen Bereichen zu uns kommen. Zum einen beraten wir unsere Kund:innen auf Basis unserer Fachkenntnisse, klären gerne bei Fragen rund um die Landwirtschaft auf und bieten ausschließlich Produkte an, hinter denen wir hundertprozentig stehen können. Das schafft großes Vertrauen. Zum anderen ist dieser Kundenstamm über Jahrzehnte gewachsen. Mitte der 1990er-Jahre haben meine Eltern damit begonnen, den ehemals als Milchviehbetrieb geführten Hof auf Mutterkuhhaltung umzustellen. Mein Mann und ich etablierten damals schon eine Form der Direktvermarktung. Im Jahr 2000 entstand unser erster eigener Hofladen, den ich als Metzgereifachverkäuferin hauptsächlich führe. Allmählich wurden die Räumlichkeiten zu klein und wir zogen 2021 in unseren neuen Laden um. Wir konnten unser Sortiment durch ein kleines gastronomisches Angebot erweitern. Freitagmittags gibt es ein warmes Mittagsgericht, Brotzeiten stellen wir nach Wunsch zusammen, Kaffee und Kuchen können ebenfalls genossen werden, und samstags wird die Möglichkeit eines Frühstücks auf dem Bauernhof gerne angenommen.
PMM: Warum schätzen Ihre Kunden Regionalität?
Regionalität ist eine wichtige, meist unterschätzte Grundlage für hochwertige Lebensmittel, energieschonende Erzeugung, den Erhalt und die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen vor Ort, die Bewahrung von Fachwissen aus unterschiedlichsten Berufen sowie die Pflege einer wertvollen Flora und Fauna. Sie liefert sichere Produkte, auf die sich der Verbraucher bzw. die Verbraucherin verlassen kann. Genau das ist der Mehrwert von Produkten, die unsere Kund:innen bewusst suchen und in unserem Sortiment finden.
PMM: Sie arbeiten auf Gut Ingold auch mit Konserven von Paul M. Müller. Wie kam es dazu?
Wir bemühen uns, für unsere Gerichte möglichst alles aus nächster Nähe geliefert zu bekommen. Für eine Sauce Bolognese brauchen wir jedoch beispielsweise passierte Tomaten. Diese kommen in der Regel aus Italien, was historisch und kulturtechnisch auch Sinn macht. Wir bestellen Tomatenkonserven bei einem Großhändler. Dieser lieferte uns die ersten ADRIA-Dosen. Eigentlich habe ich damals der Dose keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Es war nur wichtig zu kontrollieren, dass außer Tomaten und Zitrone nichts anderes drin ist. Als ich unsere Sauce Bolognese zusammen mit meiner Mitarbeiterin abgeschmeckt habe, mussten wir feststellen, dass sich der Geschmack mit diesen Tomaten sehr verbessert hat. Seitdem beziehen wir nur noch ADRIA-Tomaten.
PMM: Unser Geschäftsführer Thomas Schneidawind hat bei einem seiner Besuche auf Gut Ingold PMM-Dosen entdeckt…
Das ist richtig. Es stellte sich heraus, dass wir Herrn Schneidawind offensichtlich auch schon mit „seinen“ Tomaten verwöhnen durften. Wir haben uns in einem längeren Gespräch genauer informiert und durften weitere Produkte verkosten, die wir gerne zukünftig in unseren Gerichten mitverwenden wollen. Wenn sich ein Firmeninhaber in einem kleinen Hofladen über drei Dosen aus seinem Hause so freuen kann, dann spricht das aus meiner Sicht für einen sehr guten Chef, der „sein Ding“ liebt und lebt. Und das überzeugt uns ebenso.
PMM: Wie passen ein Hofladen und Konserven zusammen?
Konserven sind eine ökologische, umweltfreundliche Art, Produkte regional zu verarbeiten und einer anderen Region, in der Lebensmittel nicht in der benötigten Menge kultivierbar sind, zur Verfügung zu stellen. Die Dose benötigt keine Kühlung und kann wunderbar recycelt werden. Sie passt also bestens ins Nachhaltigkeitskonzept eines Hofladens.
PMM: An welcher Stelle verarbeiten Sie Produkte von Paul M. Müller?
Wir verarbeiten hauptsächlich die Tomaten und Paprika aus der Dose für unser Mittagsgericht. Die Auswahl und somit die Vielfalt der Möglichkeiten der Gerichte allein bei den verschiedenen Tomaten ist für mich inspirierend.
PMM: … und welches Gericht mit PMM-Produkten kommt besonders gut an?
Ganz klar, unsere Lasagne. Die lieben nicht nur unsere Hofladenkund:innen, sondern auch die Schüler:innen, die wir im Rahmen eines Schulprojekts hier auf unserem Hof für eine Woche verköstigen.
PMM: Was schätzen Sie an den Produkten von Paul M. Müller und an der Geschäftsbeziehung?
Bei den Lebensmitteln den ehrlichen, hervorragenden Geschmack und die passenden Texturen. Wenn dann ab und zu ein persönliches Gespräch dazu kommt, ist das natürlich schön. Wer kennt schon das Gesicht hinter seiner Dose persönlich?
PMM: Welche Trends bemerken Sie am Markt?
Ich kann nur zu Trends in unserem Hofladen eine Aussage treffen. Das Angebot an Mittagessen, fertigen hausgemachten Speisen im Einweckglas und fertig Zubereitetem zur Brotzeit zu Hause wird zunehmend sehr gut angenommen. Heute ist das ein wichtiges Standbein in unserem Angebot. Es wird nicht nur von Berufstätigen gerne genutzt, sondern auch von Senior:innen und Familien. Eigentlich ist es ja auch ökologisch sinnvoll, wenn sich jemand hinstellt und einen großen Topf voll kocht, von dem viele profitieren. Wichtig ist uns die Zubereitung der Speisen ausschließlich mit natürlichen Zutaten und immer ein Angebot aus Fleisch, Beilage und Salat – Grundlage einer ausgewogenen Ernährung.
Über das Gut Ingold:
Die Familie von Valerie Hendriock führt den Hof in der 7. Generation. Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Betriebs geht jedoch weit ins 17. Jahrhundert zurück. Die Familie hält eine Mutterkuhherde, die feinstes Fleisch liefert. Dieses wird im eigenen Hofladen und über eine Metzgerei in München vermarktet. Ebenso wird ein Isarhochufer-Mischwald und ein Streuobstgarten bewirtschaftet. Jährlich kommen viele Kinder im Rahmen des Erlebnisbauernhofs auf das Anwesen. Der Streuobstgarten liefert nicht nur Obst für Säfte und Fruchtaufstriche, er ist auch Nahrungsgrundlage für die Bienen des benachbarten Imkers. Der Ortsname Beigarten, in dem das Gut Ingold liegt, stammt nämlich von „Bienengarten“, den die Mönche vom nahegelegenen Kloster Schäftlarn vor über 1.000 Jahren am heutigen Ort gründeten.
Hier geht’s zur Webseite von Gut Ingold.