Licht am Containerhimmel

Die Lage in der wegen der Corona-Pandemie ins Schlingern geratenen weltweiten Containerschifffahrt normalisiere sich zusehends, glaubt zumindest Rolf Habben Jansen, Chef der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd zu erkennen.

Es gäbe noch einige Rückstaus, an den meisten Häfen weltweit hätten sich die Staus inzwischen aber aufgelöst, erklärte der Hapag-Mann soeben in einer Telefonkonferenz. Die Lieferketten würden sich erholen und es würden mehr und mehr Containerkapazitäten frei. Auf den Ost-West-Routen nehme die Nachfrage jedoch wegen der Inflation und steigender Unsicherheiten ab. Als Folge der schrumpfenden Transportnachfrage fielen zuletzt auch die Spotraten, also der Preis für die kurzfristige Buchung von Containern. Sie bewegten sich wieder in Richtung des Vor-Corona-Niveaus. Der Chef der weltweit fünftgrößten Reederei verwies auf den Shanghai Containerized Freight Index (SCFI). Dieser bildet die Entwicklung der Frachtraten von Containertransporten ab, die von Shanghai als größtem Containerhafen der Welt abgehen. Mit Blick auf die zuletzt bestellten Schiffe geht Habben Jansen davon aus, dass zusammen mit der Normalisierung des Containerverkehrs im kommenden Jahr sogar ein Überangebot an Transportkapazitäten auftreten könnte. Sorge bereite allerdings die hohen Treibstoffkosten.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Nummer Fünf unter den weltweiten Containerlinien darf sich zu den großen Gewinnern der gewaltigen Verwerfungen in den globalen Lieferketten während der Corona-Pandemie zählen. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres verdoppelte sich der Konzerngewinn dank der hohen Frachtraten auf fast 13,8 Mrd. Euro.

Unser Experte

Thomas Schneidawind

Geschäftsführer, Ansprechpartner für Bohnen, Kapern, Paprika, Peperoni und Tomatenprodukte

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