Foto: Miesbacher Gastroservice

„Bei uns läuft es sehr gut, wir haben unglaubliche Zuwächse und behaupten uns sehr stark gegen unseren größten Mitbewerber. Wenn man einen Blick auf die vergangenen Jahre wirft, gab es natürlich auch bei uns Herausforderungen. Zuletzt die Corona-Krise und die Wirtschaftskrise 2008/2009. Aber Krisen machen stark, das merken wir zurzeit extrem.“

– Erwin Erb
Ein halbes Jahrhundert – 50 Jahre – ist die Miesbacher Gastroservice GmbH alt. Wir trafen Geschäftsführer Erwin Erb zum Interview, der über die Entwicklungen des Unternehmens spricht, aber auch über die Partnerschaft zu Paul M. Müller.

PMM: Herr Erb, Miesbacher Gastroservice feiert in diesen Tagen sein 50-jähriges Jubiläum – herzlichen Glückwunsch dazu. Was war der größte Erfolg?

Sich als mittelständisches Unternehmen gegen die großen Mitbewerber durchzusetzen und immer wieder aufs Neue zu bestehen. Rückblickend war das nicht nur der größte Erfolg, sondern auch die größte Herausforderung.

Gab es auch noch andere Herausforderungen?

Wenn man einen Blick auf die vergangenen Jahre wirft, gab es die ganz sicher. Zuletzt die Corona-Krise, aber auch die Wirtschaftskrise 2008/2009. Aber Krisen machen auch stark, das merken wir zurzeit extrem. Bei uns läuft es sehr gut, wir haben unglaubliche Zuwächse und behaupten uns sehr stark gegen unseren größten Mitbewerber.

Wie schafft man das?

Service, Service, Service. Näher am Kunden – heißt unser Leitspruch, den wir Tag für Tag leben. Und: Näher am Kunden – das geht wirklich nicht. Wir sind für unsere Kunden bis zur letzten Minute da, machen alles, was möglich ist, möglich, und bieten den Kunden den bestmöglichen Service an. Am Ende des Tages verkaufen wir als Unternehmen nicht nur das Produkt, sondern den Gastroservice – das ist unsere Stärke.

Service als Wunsch der Unternehmensleitung ist die eine Sache – wie transportieren Sie diesen Gedanken in Ihr Team?

Ich verbringe meinen Tag zu 60, 70 Prozent im Betrieb. Du musst als Chef viel mit den Mitarbeiter:innen sprechen, sie motivieren, ihnen gute Worte zusprechen, auch wenn es vielleicht nicht so gut läuft – jeder hat schließlich mal einen schlechten Tag. Der größte Hebel, dass Mitarbeiter:innen das Unternehmen mit dir voranbringen wollen, sind Motivation und Spaß an der Arbeit. Wenn du gut zu deinen Mitarbeiter:innen bist, bekommst du das doppelt und dreifach zurück.

Miesbacher Gastroservice und Paul M. Müller pflegen seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft. Was macht diese Partnerschaft besonders stark?

Eine Partnerschaft ist dann stark, wenn man zusammenhält, in guten wie in schlechten Zeiten. Sich treu bleibt, loyal ist, auch mal ein Auge zudrückt und nicht direkt zum nächsten Händler wechselt, nur weil der 5 Cent billiger ist. Es ist wichtig, sich aufeinander verlassen zu können. Außerdem muss Ehrlichkeit gelebt werden – man muss es sich unter Partnern unbedingt sagen, wenn etwas nicht toll ist und schlecht läuft. Genauso wichtig ist, dass man Unstimmigkeiten schnell wieder abhaken kann.

Wie können starke Partner – so wie Miesbacher Gastroservice und Paul M. Müller es sind – miteinander wachsen?

Man wächst an den positiven Momenten – und an den negativen. Gerade die Corona-Krise war der beste Beweis dafür.

Welche gemeinsamen Werte müssen Partner pflegen?

Qualität, Zuverlässigkeit, Loyalität. Für mich ist das das wichtigste und steht fast über dem Preis. Ein absolutes MUSS.

Wenn Sie in eine Glaskugel schauen würden: Wohin geht es mit dem Miesbacher Gastroservice?

Ich denke und glaube und weiß, wie viel Potential im Miesbacher Gastroservice steckt. Wenn wir so arbeiten wie derzeit, werden wir extrem stark wachsen. Wir müssen es aber auch schaffen, vernünftiges Personal zu rekrutieren. Ein Problem, dem wir uns derzeit – wie alle anderen Unternehmen – stellen müssen.

Worin liegt die größte Herausforderung der Zukunft in der Branche?

Zu überleben. Firmen modern zu gestalten – so wie ihr das bei Paul M. Müller auch macht. Und: Gutes Personal zu rekrutieren und zu halten – wie vorhin bereits erwähnt. Wir können die beste Ware am Markt haben, aber wenn wir es nicht schaffen, sie mit dem Team rauszubringen, dann bringt das alles nichts.

Stichwort: Gutes Personal. Woran liegt es, dass es fehlt?

Wir sind in der Wirtschaft immer noch im Krisenmodus. Wir müssten eigentlich mehr arbeiten als im Moment. Und was machen wir? Das Gegenteil! Das wird so nicht funktionieren. Die Generation, die aktuell nachkommt, ist im Wohlstand großgeworden, den unsere Eltern und Großeltern aufgebaut haben. Auch, weil sie 13 bis 14 Stunden geschuftet, samstags und sonntags gearbeitet haben. Es wird einen Mittelweg zwischen damals und heute geben müssen.

Was sind die nächsten großen Etappenziele von Miesbacher in den kommenden Jahren?

Wir wollen und müssen uns räumlich vergrößern – um 5.000 Quadratmeter. Bereits 2016/2017 ging die erste Anfrage ans Rathaus – ohne Erfolg. Obwohl Mitte des vergangenen Jahres wieder Bewegung in die Sache gekommen ist, schlief das Thema erneut ein. Da im Wasserschutzgebiet, das an unser Firmengelände angrenzt, 30.000 Quadratmeter zum Bau frei werden, machen wir hier derzeit massiv Druck. Wir brauchen den Platz und die Expansionsfläche, damit die Firma weiter wachsen kann. Wir sind ansonsten am Kapazitätsende.

Zur Person:

Erwin Erb ist seit Oktober 2021 Geschäftsführer des Miesbacher Gastroservice. Seine Karriere begann er im Frischeparadies Niederreuther (2003 – 2010). Mit seinem Wechsel zur Becker Gourmet GmbH kümmerte er sich um den Vertrieb und bekleidete von 2013 an die Position des Geschäftsführers.

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